Willst du Recht haben, oder willst du glücklich sein
…ist eine der Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation. Wir streiten und noch schlimmer, wir führen Kriege, weil wir wider besseres Wissen glauben, dass der winzig selektierte Ausschnitt der Realität, den wir durch die Filter unserer Wahrnehmung fähig sind zu sehen, richtig erscheint. Die Frage; willst du Recht haben, oder willst du glücklich sein, ist eine Einladung, sich bewusst zu werden, dass jeder Mensch, dem wir real oder virtuell begegnen, mit seinen Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen, eine Reflektion unserer selbst ist. Jede Reaktion, jeder Gedanke, jedes Gefühl und jede Einsicht, spiegelt sich in unserer Wahrnehmung mit dem Entwicklungsprozess eines anderen Menschen wider. Im Gleichklang oder Widerstand, Wohlwollen oder Ablehnung. Verbindung oder Trennung. Jeder auf seiner Realitätsinsel, mit seinem Weltbild, Regeln und Glaubensstrukturen. Wir verteidigen und Rechtfertigen unsere Wahrheit, verletzten und beschämen mit Worten und machen all die hässlichen Dinge, die uns von der Liebe trennen. Von außen betrachtet eine wohl recht einfältige Strategie im Streben nach Glück.
Von Berufswegen habe ich gelernt, rhetorisch und manipulativ zu kommunizieren. Zuweilen waren mir wohlklingende und sinnige Lebensweisheiten über die Liebe und die Menschlichkeit, Inspiration für den Geist, doch letztendlich sind es nur Worthülsen ohne Bedeutung, wenn sie das Herz nicht erreichen. Denn wenn Gedanken zu Worten werden, Worte zu Handlungen, werden Handlungen zu Gewohnheiten und schließlich zu meinem Charakter. So braut sich mit der Zeit ein geistiger Cocktail zusammen, das dem Herz und der Seele irgendwann mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen überdrüssig wird und der eigenen Realitätsinsel den Boden unter den Füßen wegspült. Alles beginnt und endet nach meiner Überzeugung mit dem Ankommen in der Beziehung und der Liebe für sich selbst.
Die Beziehung zu mir, so Einzigartig und so Vielfältig wie die Anzahl der Menschen dieser Welt.
Einzigartig an Erfahrungen, Prägungen, Bildung, Kultur und Glaubenssysteme. Als freies, unbeschriebenes Schöpferwesen Hineingeboren in die Welten anderer, ahmen wir nach und lernen von unseren Vorfahren und lebenden Vorbildern. Ein ewiger Kreislauf der Entwicklung und Veränderung. Ein stetiger Prozess des Wachsens und Reifens, in ein Bewusstsein hinein, den Sinn und die Bedeutung des Lebens zu verstehen.
So lernt ein männlich rational geprägter Geist im Idealfall sich selbst und seinem Herzen näher zu kommen, Zusammenhänge zu verstehen, einen Sinn zu erkennen, mit den Erfahrungen und Erkenntnissen durch die Ebenen des Bewusstseins, seine Geschichte mit Selbstachtung und Würde anzuerkennen. Durch rebellische Phasen, in Ambivalenz meiner inneren, mit der äußeren ver-rückten Welt. Verrückt genug, daran zu glauben, wenn alles möglich wäre, die Veränderung zu sein, die ich mir für diese Welt wünsche… “dieser Weg wird kein leichter sein” aber auf keinem anderen möchte ich sein…
Ich habe mich vor langer Zeit als zahlendes Mitglied von der katholischen Kirche verabschiedet, aber ich glaube an die Geschichte des Mannes, der sich für seine Passion, die Liebe zu verkünden, ans Kreuz hat nageln lassen. Auch wenn er diesen Kelch an sich hätte vorübergehen lassen können, hat er sich für seinem Wert, für die Liebe zu gehen, hingegeben. Mit seinen letzten Worten, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun, hat er uns seine Botschaft hinterlassen, an die Liebe zu glauben, die in jedem menschlichen Herzen geborgen und die Schöpferkraft allen Lebens ist.
Den wissenschaftlichen Kontext zum Mysterium der Liebe, fasst Albert Einstein in einem Brief an seine Tochter Liesl zusammen „Wenn wir wollen, dass unsere Art überleben soll, wenn wir einen Sinn im Leben finden wollen, wenn wir die Welt und alle fühlenden Wesen, die sie bewohnen, retten wollen, ist die Liebe die einzige und die letzte Antwort“
Mich hat mein Recht haben wollen nicht glücklich gemacht
und mir selbst und anderen immer wieder Leid kreiert. „Mann“ sieht nur mit dem Herzen gut sagt der kleine Prinz in uns. Um als Mann ein liebender zu werden, schreibt Gerald Hüther, “muss er sich in die Höhle seines Herzens wagen, eine Begegnung mit sich selbst” Für die Anerkennung und Achtung der Lebensgeschichten auf den Realitätsinseln anderer. Ich denke, wir haben eine Wahl, welches Vorbild wir füreinander und insbesondere für unsere Kinder sein wollen, die unsere Zukunft mitgestalten. Vorbild für eine Streitkultur und Recht haben wollen, oder Vorbild sich selbst zu lieben, wie den anderen, für unsere Einzigartigkeit und die Verbindung im Herzen.
Ich kann daran glauben, dass Frieden und Liebe in dieser Welt eine Illusion ist, oder ich kann an meine Passion glauben, als Mann ein Liebender und Vorbild für den Frieden und die Liebe dieser Welt zu sein. Am Ende werde ich wohl Recht bekommen, egal woran ich glaube.
Hallo Siegelbruch,
Du möchtest zwar, wie Du schreibst, “nicht unbedingt Recht bekommen”, aber wenn ich Deinen Text lese, habe ich den Eindruck: Du hast eine sehr gefestigte Meinung über die Sprache zwischen Mann und Frau und das liest sich für mich fast wie ein Dogma. Leider verstehe ich Deine Aussagen zudem nicht so recht. Sie klingen für mich verwirrend. Unverständlich. Und so kann ich mich nicht dazu positionieren. Muss ich ja auch nicht. Ich lasse sie deswegen einfach so stehen.
Beste Grüße aus dem Trierer Land,
Robert
Ich möchte zwar nicht unbedingt Recht bekommen, aber ich möchte dem heutigen Mann einmal mitteilen, warum er von einer Frau niemals Recht bekommen wird. 30 Jahre geistige Arbeit haben mich dort hingeführt, dass es sehr einfach für mich ist, diese Problematik aufzudecken, und sie auch lösen zu können.
Der Mann ist also immer im Unrecht für eine Frau, weil er einfach ihre Anspruchs und Regelsprache der Mutter in sich reflektiert, kopiert und (Zeitversetzt und bei einer etwas anderen Gelegenheit) diese Kopie, zur Absenderin, muttersprachlich perfekt, zurück reflektiert, denn somit weiß sie sofort, dass er als Mann überhaupt nicht weiß, worum es eigentlich geht, denn wenn er ihr, über ihre auswendige Formsprache (eben die ohne Inhalt) antwortet bzw. sie anspricht, dann hat sie den Beweis dafür (sie fühlt ihn förmlich in sich, eben den Beweis), dass er seine eigenen Worte nicht versteht. Wie und wieso? Weil ihr das im Blute liegt: Der Mann hat für sie, sein logisch definiertes Wort zu sein, wenn nicht, so hält sie, eben mit ihrer Anspruchs- und Regelsprache der Mutter (= über die Muttersprache), in hysterischer Weise, über ihn Gericht, sodass er dadurch, sang- und klanglos, neben ihr zerbricht. Ich bin zwar kein Bibelprediger, aber es gibt dazu, in ihr, einige klare Worte, die da lauten: “Der Mann ist sein Wort, das Wort ist Geist.” Und ergänzend sage ich: “Wenn er diesen Geist nun aber nicht logisch einleuchtend definieren kann, dann ist es so, dass er in dieser matriarchalischen Mutterwelt-Matrix, muttersprachlich auf Schiene gebracht, total entgleist. “Mann o Mann, schau dich heutzutage einmal um in dieser Welt, dann weißt du was das heißt.”
Ist Siegelbruch dein Name?
Danke für deinen Kommentar.
Ich achte und respektiere deine Meinung, die du dir Anhand deiner Erfahrung gebildet hast. Ich denke, wir sind uns einig, dass es immer subjektiv ist-, durch die Filter unserer Wahrnehmung. Frauen sind so, Männer sind so, ist aus meiner Sicht eine Versklavung unseres Geistes und eine Beschränkung, der Möglichkeiten gemeinsamer Entwicklung. Frauen und Männer sind unterschiedlich! Wir Männer haben das weibliche, das für uns rational nicht verständliche über die Jahrtausende in männlich patriarchaler Herrschaft bekämpft. Das weibliche ist nach innen gerichtet, das männliche nach außen. Frauen haben gelernt sich rational zu verständigen, also männliche Qualitäten zu entwickelt. Männer tun sich schwer mit ihrem inneren in Verbindung zu treten und darüber in Kontakt zu gehen. Wenn Mann wider besseres Wissen das weibliche ausschließlich kognitiv zu verstehen sucht, wird das wohl nachhaltig kein befriedigendes Verständnis zwischen Frauen und Männern bringen.
Danke lieber Tom!
Danke lieber Peter für deine immer wieder berührenden Text. Aho!