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Teil 2
Mein Vater nimmt das Buch und lächelt. “Oh, danke. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich es nicht gleich lese. Ich möchte nicht, dass Du denkst ich würde mich anders verhalten, nur weil ich es gelesen habe.”
Wow. Diese Antwort habe ich nicht von dem Mann erwartet, den meine Mutter mir in der Vergangenheit beschrieben hat.
“Ich habe auch etwas für Dich mein Sohn.” Mein Vater verschwindet im Keller und kommt mit einer großen Kiste zurück. “Dies ist die gesammelte Korrespondenz zwischen mir und Deiner Mutter seit 1982. Tinte lügt nicht. Ich habe Alles aufgehoben. Für den Fall, dass Du eines Tages vor meiner Tür stehen solltest. Es gehört Alles Dir. Du kannst es verbrennen oder lesen. Deine Entscheidung”.
Seit mehreren Wochen wohne ich in dem Haus meines Vaters. Lese. Bekomme neue Einsichten in mein Leben, die mir bisher verborgen geblieben sind. Tinte lügt nicht. Mein Verdacht hat sich inzwischen bestätigt. Ich habe einen Mann gefunden, dem es nicht vergönnt war, seine Vaterschaft nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben. Der einen Kampf kämpfte, der nicht zu gewinnen war. Er wusste es. Kämpfte trotzdem weiter. Um sich selbst treu zu bleiben. Seinen Werten.
Der sich dem Verlust seines Sohnes stellte. Um jetzt, mit Anfang 70, vom Leben überrascht zu werden. Mit der Möglichkeit beschenkt zu werden, der Vater zu sein, der er immer sein wollte. Um seine Erfahrungen und Fähigkeiten an die nächste Generation, seinen Sohn, weitergeben zu können.
Inzwischen sind fast alle Briefe gelesen
Ich spüre Wut und Ärger in mir aufsteigen. Die Gefühle, die ich bisher mit meinem Vater verbunden hatte. Diesmal ist es jedoch anders. Ich nehme diese Gefühle jetzt in Bezug auf meine Mutter wahr. Mein Vater sitzt neben mir. Er hat mich auf meiner “Lesereise” begleitet. Meine Fragen mit offenem Herzen beantwortet. Er bemerkt, was in mir passiert. Wie der Wind sich gedreht hat. Er hat jetzt Rückenwind, meine Mutter Gegenwind.
“Mein Sohn, es gibt ein paar Dinge, die Du nicht kennst in Bezug auf deine Mutter. Ihre Jugend spielte sich in den Nachkriegsjahren ab. Zu dieser Zeit hat sie in Bezug auf Männer sehr harte Erfahrungen machen müssen. All das war vor meiner Zeit. Mit dem was ich heute weiß, habe ich verstanden warum das Verhältnis zwischen Deiner Mutter und mir sich so entwickelt hat. Ich habe verstanden, dass unsere Beziehung nicht von Dauer sein konnte.
Ich nehme das inzwischen nicht mehr persönlich. Deine Mutter hat nach bestem Gewissen gehandelt. Letzteres war bestimmt von Ihren eigenen Erfahrungen und Glaubenssätzen. Bewusst und unbewusst. Genau wie es bei mir der Fall war. Eins haben wir jedoch gemeinsam. Alle unserer Handlungen. Als Individuen und gemeinsam, waren von unserer Liebe für Dich, unserem Sohn, bestimmt. Mit diesem Wissen lade ich Dich ein, Deiner Mutter mit dem gleichen Verständnis zu begegnen.”
Die Worte meines Vaters finden tief in mir enorme Resonanz.
Ich habe soeben das letzte Puzzlestück gefunden. Mein Kopf hat das noch nicht kapiert. Mein feinstofflicher Emotionalkörper dagegen schon. Alles macht Sinn. Das aus- und unausgesprochene. Innerer Frieden bereitet sich schlagartig aus. Ich bin angekommen. Bei mir.
Seitdem ich meinen Vater gefunden habe, sind wir mehr als einmal aneinandergeraten. Reibung erzeugt Wärme. Bei uns brennt die Bude lichterloh. Heftige Wortwechsel sind die Regel. Bis mir der Elefant im Porzellanladen plötzlich aufgefallen ist. Ich habe einen Mann am anderen Ende der Welt gefunden, der ein fast 100-prozentiges Abbild von mir ist. Bzw. ich von Ihm. Wenn meine Mutter früher Ihrem Zorn freien Lauf gelassen hat, hat sie mir oft verbal den Nachnamen meines Vaters hinterhergeschmissen: “Du bist so ein STORK! Genau wie dein Vater!”. Ein “STORK” zu sein, wurde somit zu einem Schimpfwort. Etwas nicht Erstrebenswertes.
Ein Teil von mir begann somit diesen “STORK” in mir abzulehnen. Um meine Mutter glücklich zu machen. Hier, gemeinsam mit meinem Vater, begreife ich das erste Mal mit voller Wucht, dass in meinem Herz ein Feuer lodert. Nein, ein Waldbrand. Das ich meinem Vater viel ähnlicher bin, als ich es mir je hätte träumen lassen. Dieses Feuer steht für den Anteil meines Vaters in mir. Das gleiche Feuer, die gleiche Energie ist heute noch in meinem Vater präsent. Deswegen knallt es zwischen uns. Gleiche magnetische Pole stoßen sich ab. So einfach ist das. Nachdem ich meinem Vater meine Einsicht mitgeteilt habe, brechen wir in Lachen aus. Umarmen uns. Zwei Storks auf dem Weg nach Hause.
“Kennst Du deine Herkunft? Deine Wurzeln? Deine Vorfahren? Weißt Du woher Dein Name “Stork” stammt?” Mein Vater holt noch ein wenig weiter aus. “Du weißt, ich bin in Ungarn geboren. Unsere Urväter stammen jedoch aus Deutschland. Sie sind im 18. Jahrhundert aufgebrochen, um ein neues Leben in Ungarn zu beginnen. Das ist die Ahnenlinie, aus der wir beide entstammen.” Mir fehlen die Worte. Wie so oft in den letzten Wochen. Ich bin in einer Kleinstadt, nördlich von Frankfurt am Main, aufgewachsen. In Hessen gab und gibt es viele Storcks. Ihr Nachname ist meines Verständnisses nach, jedoch falsch geschrieben, mit “c”.
Mein Vater berichtet mir, wie er durch die Kirche in Ungarn unsere Ahnenlinie gefunden hat.
Jetzt kennen wir jeden Mann in unserer Linie, die bis 1610 zurückreicht. Wir wissen wo und wann die Männer geboren, verheiratet und gestorben sind. Siehe da, meine Urväter hatten ein “c” im Nachnamen: STORCK. Somit ist mein Nachname derjenige, der “falsch” geschrieben ist. Von den Erzählungen meines Vaters entnehme ich, dass wir “Storks” Abenteurer und Entdecker waren und immer noch sind. Unser Urvater, Hartmann Storck, wurde 1610 in Groß-Bieberau, südlich von Frankfurt, im Odenwald geboren. Einer seiner Enkel, Konrad Storck, zog 1723 mit seiner Frau und zwei Kindern in das heutige Ungarn.
Somit bin ich in der Nähe des Heimatortes meiner Urväter aufgewachsen, ohne es zu wissen. “Du bist der letzte lebende Mann unsere Linie” führt mein Vater fort. “Was? Unmöglich!” entfährt es mir. “Ich kann unmöglich der letzte Mann sein”. Dies ist der Augenblick, in dem ich mich entschließe, mögliche Nachfahren unsere Familie in Deutschland ausfindig zu machen.
Ich bin barfuß. Gehe einen Schritt nach vorne. Stehe auf der Wiese vor der Mühle meines Urvaters, Hartmann Storck. Es hat 9 Monate an Nachforschungen gedauert, bis ich diesen Platz ausfindig machen konnte. Die Sonne scheint in mein Gesicht, Gras unter meinen Füßen. Ich kann meine Ahnen förmlich spüren. Sie haben hier auf mich gewartet. In diesem Augenblick wird Geschichte geschrieben. Ich bin der erste Stork der ungarischen Linie, der zurück nach Hause gekommen ist. Nach fast 400 Jahren. Durch meine Nachforschungen habe ich außerdem weitere “Stor(c)ks” in Deutschland ausfindig machen können. Auch wenn ich der letzte “Stork” der Ungarischen Linie bin, ist unsere Blutlinie auch heute noch in Deutschland vorhanden.
Wenn meine Mutter früher das Wort “Stork” benutzt hat, kam es bei mir wie ein Schimpfwort an. Heute erfüllt mich mein Name voller Stolz. Stolz ein Stork zu sein. Meine Wurzeln, meine Herkunft schenken mir Kraft. Die Ausdauer meinen Weg zu gehen. Meine Mission zu erfüllen. Meiner Bestimmung zu folgen.
Mein Vater und ich planen, dem Weg unserer Vorfahren zu folgen.
Diese dadurch zu ehren. Von Groß-Bieberau werden wir nach Ulm wandern. Von dort werden wir – genau wie unsere Vorfahren – die Donau flussabwärts reisen. Bis nach Ungarn. Zum Geburtsort meines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters. Dieser wird der Ausgangspunkt für den nächsten Weg der Reise. Von dort folgen wir den Spuren meines Urgroßvaters nach Kanada. In die Stadt, in der mein Vater heute noch lebt und in der ich geboren bin: Edmonton. Von hier geht die Reise der Entdecker in die nächste Etappe. In meinen Meditationen habe ich einen Ort gesehen.
Ein Blockhaus an einem See. Umgeben von Bergen. Wir werden gemeinsam in die kanadische Wildnis aufbrechen. In Richtung der Rocky Mountains. Den Yukon flussaufwärts. Damit dieser Platz uns finden kann. Dort werden Vater und Sohn gemeinsam das Blockhaus errichten. Wir werden einen Begegnungsort für Väter und Söhne schaffen. Für Männer. Sich wieder zu finden. Dabei die Quelle zu (re)aktivieren, die Ihnen die Kraft für Ihre Reise gibt. Ihr Leben zu leben. Ihrer Bestimmung zu folgen. Unterstützt von zwei Storks. Wir heißen Dich willkommen. Wir heißen Euch willkommen. Nach Hause zu kommen.
Meine Einladung an Dich
Bereit Dich vor. Mental und körperlich.
Emotionale Arbeit ist anstrengend. Dafür benötigst Du Kraft. Körperlich und geistig. Ernähre Deinen Körper achtsam. Kräftige Ihn mit Ausdauer – und Kraftübungen. Finde eine sportliche Herausforderung, die Dir Spaß macht. Stecke Dir Ziele außerhalb Deiner Komfortzone und bleib´ dran!
Entdecke Deine Wurzeln
Wie gut kennst Du Deinen Vater? Seine Geschichte? An was erinnerst Du Dich? Die schönen und weniger schönen Dinge. Wie sieht es mit deiner Familiengeschichte aus? Kennst Du deinen Groß- bzw. Urgroßvater? Weißt Du woher dein “Stamm” kommt? Kannst Du Eurer Stammesgeschichte 50, 100 oder sogar 200 Jahre zurückverfolgen? Welche “Überschrift” würdest Du Deiner “Stammesgeschichte” geben? Welche Qualitäten hast Du von Deinen Vorvätern geerbt? Welche (unbewusste) Rolle haben bzw. spielen Deine Vorväter in Deinem Leben?
Entdecke Deine Mission. Deine Bestimmung
Was ist Deine Mission, die Licht in Dein Leben bringt? Was ist Deine Schattenmission, die Dein Leben in Chaos stürzt? Welche der zwei ist oder war bisher die treibende Kraft in Deinem Leben? Was ist der nächste Schritt, um mehr Licht in Dein Leben zu bringen?
Woher nimmst Du Deine Energie? Wo liegt Deine Quelle?
Wem oder Was dienst Du? Warum? Hast Du bereits ein Manifest für Dein Leben entworfen? Verbinde Deinen Lebensentwurf, Deine Intention mit kraftvollen Emotionen. Emotionen, die so stark sind, dass sie Dir erlauben jegliche Hindernisse zu überqueren. Visualisiere, wie es sich anfühlt, Deine Mission zu verfolgen. Unaufhaltsam. Dein Leben zu leben. Deiner Bestimmung zu folgen. Nach Hause zu kommen. Zu Dir selbst.
Deine Entscheidung!
Deiner Bestimmung zu folgen ist nur eine bewusste Entscheidung von Dir entfernt. Es ist eine “JAAAAA!” Entscheidung. Du schreist sie aus Dir heraus, so dass Dich jeder hören kann. Kein Herumeiern. Kein vielleicht. Tiefer innerer Frieden und Freiheit erwarten Dich auf der anderen Seite. Wenn Du bereit bist, durch die Angst zu gehen. Dich Deinem Schatten zu stellen. Bist Du bereit? Hell, yes!? Ich gratuliere Dir. Der erste Schritt auf Deiner Reise ist getan.
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