Ungefähr 300 Männer stehen sich paarweise gegenüber, halten sich an den Händen und schauen sich in die Augen. Nach einer Weile des innigen Augenkontaktes sagt der eine Mann dem anderen eine positive Eigenschaft die er an ihm wahrgenommen hat.
Ein berührender Augenblick.
Wie war es dazu gekommen?
Es war Anfang Oktober 2016 und ich hatte gerade das MännerPortal.Net online gebracht, als mich ein Mann auf Facebook kontaktete und mir sagte, dass er gerne mal mit mir skypen würde.
Dieser Mann war John Aigner, der Mitbegründer der Non-Profit-Gemeinschaft MALEvolution.
Er war einer der ersten, die mir positives Feedback für das MPN gaben und er lud mich ein an seiner MANN SEIN Konferenz im Mai 2017 teilzunehmen. Ich hatte schon vorher von diesem Meeting gehört, auch weil 2016 ein Vertreter von ManKind Project an der damaligen Podiumsdiskussion teilnahm.
Ich fühlte mich geehrt und mir war klar, dass ich mir diese Gelegenheit mit tollen Männern in Kontakt zu sein nicht nehmen lassen würde. 🙂
In Berlin kenne ich viele Menschen aus verschiedenen Kontexten und ich überlegte, ob ich meinen ersten Berlinaufenthalt nach ca. 20 Jahren auch dazu nutzen würde den einen oder anderen zu besuchen.
Ich entschied mich dann die erste Nacht (freitags) bei meinem Warrior-Bruder und genialen Hypnose-Coach Klaus Kemmler zu verbringen, der mich sehr gastfreundschaftlich auf nahm und mit dem ich einen tollen Abend in der Charlottenburger Kneipenszene verbracht habe. Vielen Dank noch mal dafür.
Um kurze Wege zu haben übernachtete ich die beiden anderen Tage in einem Hotel in der Nähe des Veranstaltungsortes.
Es geht los.
Pünktlich um 9:00 kam ich an und mir wurde gleich von einem netten jungen Mann eine Umarmug angeboten, die ich natürlich gerne annahm.
Super Start. 🙂
Die zweite herzliche Umarmung dann mit John Aigner.
Es ist immer wieder ein berührender Moment, wenn ich einem Menschen Aug in Aug gegenübertrete, dann ich bisher nur virtuell gekannt habe. 🙂
Dann bei der Eröffnungsrede von John, der “Schock”: 🙂
Ich habe nicht die Antwort auf die Frage: “Was ist Mann-sein”
John Aigner
Ha, ha. Gut so. Damit liegt er genau auf der Wellenlänge des MPN, denn die Frage: Was bedeutet ein reifes Mann-sein für mich?” muss sich letztlich jeder Mann selbst beantworten.
Zum Glück gibt es Veranstaltungen wie die MANN SEIN Konferenz, die hier sehr gute Orientierungshilfen bietet.
Denn: Männer lernen Mann-sein nur von anderen Männern. Das Treffen diene dem gegenseitigen Austausch zu diesem Thema und zur Meinungsbildung, so John weiter.
7 Giganten WG
Den Opener machten sieben sympathische junge Männer, die von ihrem abenteuerlichen Leben in einer Berliner WG berichteten. OK, klingt ja nicht gerade spannend war mein erster Gedanke.
Die Message aber war, dass es diesen Männern sehr gut tut ein herzliches und verständnisvolles Miteinander zu pflegen.
Die “Giganten”-WG ist eine Erfolgsgeschichte der MALEvolution. Vor 4 Jahren von einer Bande von “MALEvoluzzern” gegründet, steht sie bis heute im Herzen Berlins für täglich gelebte Brüderlichkeit und bekommt mit jedem Bewohnerwechsel eine neue Facette.
Ankündigungstext
Die Vorteile einer reinen Männer WG wurden von allen sehr überzeugend rüber gebracht. Keiner sei mit seinen Problemen alleine, sondern kann sich offen damit zeigen, ohne dafür ausgelacht oder beschämt zu werden. Viele haben sich vom Einzelkämpfer zum Teamplayer entwickelt.
Der Austausch finde oft schon beim gemeinsamen Frühstück statt, wo die Männer ihre Tagesziele besprechen.
Alle sieben wirkten auf mich sehr authentisch und individuell, und dennoch war die Verbundenheit dieser anderen Form einer Männergruppe spürbar.
Investiere deine Zeit nur in Frauen die JA zu dir sagen.
Das war eine der Kernbotschaften des Vortrages von Anchu Kögl.
Auf Anchu hatte ich mich ganz besonders gefreut. Ich verfolge seine Beiträge schon seit einiger Zeit und empfinde sie als sehr wertvoll und bereichernd.
Anchu reist seit 2013 um die Welt. Er ist was man gerne als “Digital Normad” bezeichnet. Sein erfolgreiches Business kann er von jedem Ort der Welt betreiben. Deshalb hat er keinen festen Wohnsitz und alles was er besitzt passt in einen Koffer. Dennoch, so der Moderator Konstantin Fischer, sieht er in seinen Slimfit-Hemden immer perfekt aus. 🙂
Dating für Erwachsene so der Titel seines Vortrags.
Es gibt eine Unzahl von Büchern und Ratgebern zum Thema “Wie komme ich mit einer Frau in Kontakt”. Da werden genau Zeitangaben gemacht, wie viel Zeit du verstreichen lassen sollst bist du dich wieder meldest. Was du schreiben sollst und welche Smilies du in einer WhatsApp-Nachricht stetzen sollst damit die Angebetete willenlos in deine Arme sinkt.
Alles Bullshit, kannst du in die Tonne klopfen, sagt Anchu.
Der entscheidende Faktor ist ein ganz anderer. Wenn die Frau nicht JA zu dir sagt, oder nicht zu mindestens ein gewisses Grundinteresse an dir zeigt, dann sind alle diese “Expertentipps” nutzlos. Dann verschwendest du nur deine Zeit.
Natürlich ist es gut, erst mal an der Frau dran zu bleiben und zu erspüren, ob sie die “Jagd eröffnet” hat. Wenn sie aber nicht bereit ist sich in einer angemessenen Zeit mit dir zu daten, dann verschwendest du deine Energie und mit der Zeit wird das auch an deinem Selbstwertgefühl nagen und deine Selbstachtung wird sinken.
Wenn du aber erst mal herausfindest, ob die Frau dich wirklich will, dann rennst du bei ihr offene Türen ein.
Männer: So einfach kann es sein. 🙂
Gut fand ich auch:
Wenn du mal 6 Monate keinen Sex (mit einer Frau) hast, bist du ja nicht weniger männlich.
Anchu Kögl
Was mich noch beeindruckt hat.
Ich möchte in diesem Artikel nicht alle Beiträge der einzelnen Redner kommentieren. Das würde deutlich den Rahmen sprengen.
Wer mich aber besonders beeindruckt hat war Janis McDavid, der Mann ohne Arme und Beine.
Schaut euch das Video dann, brauche ich hier nicht so viele Worte machen.
Janis hat ein ähnliches Schicksal wie der Amerikaner Nick Vujicic und hat sich genauso wenig davon unterkriegen lassen.
Viele Menschen klagen heutzutage über ihr schlimmes Schicksal und über die Ungerechtigkeiten der Welt, die sie davon abhalten in die Gänge zu kommen und ihr Leben eigenverantwortlich zu gestalten.
Und dann haut ein Mann wie Janis, der aus Sicht der meisten Menschen wahrlich Grund genug hätte mit dem Schicksal zu hadern einen Spruch raus wie:
Irgendwann wollte ich mein Leben selbst in die Hand nehmen.
Hammer! Ich war tief beeindruckt über diese Power und erfüllt von Demut.
Janis stellte dann noch in seiner selbstreflektieren Art die Frage: “Ich weiß gar nicht warum ich hier in einer Männerkonferenz über das Mann-sein reden soll, wo ich doch quasi nur ein halber Mann bin.”
Für mich war es klar. Es geht beim Mann-sein nicht darum wieviel Arme und Beine jemand hat, sondern mit welcher Energie er sein Leben lebt.
Janis ist für mich ein sehr disziplinierter Mann, der ein relativ selbstbestimmtes Leben führt. Das hat viel von der vollendeten Kriegerenergie des männlichen Archetypen-Modells zu tun.
Insofern kann er da getrost für viele Männer (und nicht nur Männer) ein Vorbild sein.
Zum Thema Scham über das eigene Sein können wir auch einiges von ihm lernen.
Er erzählte, dass er erst relativ spät realisiert hat, dass er keine Arme und Beine hat und dann von tiefer Scham über seine scheinbare Unvollständigkeit ergriffen wurde.
Er hat sich dann aber irgendwann gesagt: Ich schäme mich für etwas, an das sich alle anderen bereits gewöhnt hatten. Respekt.
Reisen als Therapie
Sven Siebert von Authentic-Charisma erzählte unter anderem von seiner eigenen Geschichte.
Er sei früher schüchtern und introvertiert gewesen und hätte unter einer sozialen Phobie gelitten.
Um das zu ändern, hätte er sehr stark an sich gearbeitet. Am meisten hätte ihm aber geholfen aus dem sicheren Hafen der Komfortzone raus zu gehen und ferne Länder zu besuchen.
Oops. Das gab mir doch etwas zu denken, bin ich doch in den letzten 10 Jahren nicht mehr aus Deutschland heraus gekommen. Ich glaube, da darf ich mich doch noch einigen Herausforderungen in den nächsten Jahren stellen.
Für Sven ist die Stragegie: Persönlichkeitsentwicklung durch Reisen offensichtlich so wichtig, dass er von uns das Kommitment einforderte, jeder soll noch dieses Jahr ein paar Tage in eine fremden Stadt außerhalb Deutschlands verbringen.
Das ist wohl bei mir dieses Jahr nicht mehr drin, da ich meine Zeit und Ressourcen schon zu Gunsten meiner beruflichen Positionierung verbraucht habe.
Aber ich habe spontan für mich beschlossen, nächstes Jahr, wenn mein jüngerer Sohn seinen Schulabschluss hat, mit ihm eine Woche nach London zu fahren. Klar, dass ich darüber auch im MPN berichten werde. 🙂
Danke Sven für diesen Impuls.
Den zweiten Teil der Performance von Authentic Charisma bestritt Dominik van Awe.
Hinterfrage immer, was du zu glauben meinst.
Diese Weisheit gab er uns mit.
Etwas was ich nur bestätigen kann.
Negative Glaubenssätze sind meist in der frühen Kindheit durch traumatische Ereignisse entstanden. Damals dienten sie in der Regel dem Überleben des Kindes.
Heute als Erwachsene haben sie keine schützende Funktion mehr sondern schränken uns ein, halten uns klein und verhindern, dass wir zu der Person werden als die wir gedacht waren.
Kraftvoll Mann-Sein durch Aussöhnung mit dem Vater
Unter dieser Überschrift hatte der Männerarbeiter Sharan Thomas Gärtner, seines Zeichens auch Autor im MPN seinen Auftritt.
Für viele Männer ist der Vater der große Unbekannte geblieben – sie verbinden mit ihm Leere, Bedrohung, Flucht oder Missbrauch.
Sharan weckte auf sensible, aber dennoch eindringliche Art und Weise das Bewusstsein für dieses Thema. Vielen Männer ist es noch gar nicht bewusst, dass sie keine reife Männlichkeit leben können, solange sie noch mit ihrem Vater verstrickt sind oder ihn sogar vollständig ablehnen.
Viele Männer besuchten später auch seinen Workshop zu diesem Thema und konnten ihre Aussöhnung mit dem eigenen Vater vorantreiben.
Menschen sind grundsätzlich bi-sexuell angelegt.
Am Sonntag dann hielt auch John Aigner selbst einen Vortrag. Unter dem Titel Die ewige Angst vorm “Schwulsein” war sein Anliegen das stereotype Schublanden denken in der Gesellschafft zwischen hetero-, bi- und homosexuell aufzuweichen.
Seine Message: Menschen werden mit einer bisexuellen Kapazität geboren und die Deutung von Wörtern wie “hetero” oder “schwul” wird maßgeblich durch die Sozialisation beeinflusst.”
Ob dem so ist, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen.
Dennoch fand ich es spannend mal festgefahrene Denkmuster zu hinterfragen und dadurch auch möglicherweise einer latenten Homophobie entgegen zu treten, die bei vielen Männern noch bewusst oder unbewusst spürbar ist.
Spätestens bei seiner Frage: Wer von euch hat schon masturbiert, die fast alle Männer mit Ja beantworteten, hatte er uns am Wickel.
Denn dem Aspekt
“Dann habt ihr alle schon mal Sex mit einem Mann gehabt”
konnte keiner widersprechen und er hatte die Lacher auf seiner Seite. 🙂
Robert Betz
Eines der Highlights war sicherlich die Anwesenheit von Robert Betz. Ich freute mich sehr ihn mal live zu erleben. Ich habe bei meiner eigenen Selbstarbeit sehr von seinen Vorträgen und Büchern profitiert.
Robert, obwohl ein Star in der Entwicklungsszene, gab sich sehr volksnah, war gleich per DU und war für jedes Selfie zu haben. 🙂 Er war auch außerhalb der Bühne als sehr sympathischer und unkomplizierter Mensch erlebbar.
Bei seinem Vortag ging es darum den kleinen verletzten Jungen, den viele von uns noch in sich tragen zu heilen und zu integrieren. In seinem Vortrag weckte er Verständnis und Interesse für diese Thematik und in der anschließenden Meditation konnten wir alle mit dieser Energie des kleinen Jungen Kontakt auf nehmen und eine Transformation erfahren.
Viele Männer kamen dabei ganz stark an dieses Thema heran. Verhaltenes Schluchzen war zu hören, dann immer stärker werdend. Die Männer sind im Gefühl und Heilung passiert.
Robert Betz bestritt am Sonntagabend auch den Abschluss der Veranstaltung. Wir machten unter seiner Anleitung eine relativ lange Meditation um alle Männer der eigenen Ahnenreihe zu heilen und zu integrieren.
Ich kenne ähnlich Prozesse aus der Männerarbeit wo es darum geht sich in die direkte männliche Ahnenreihe zu stellen, also den Vater, dessen Vaters, usw. in eine kraftvolle Reihe zu bringen.
Dieses hier war weit kraftvoller und umfassender. Es ging um alle männlichen Vorfahren, auch die der Mutter, der Großmutter etc. Es ging um die Ausgestoßenen, die Getöteten und alles Leid was diese Männer getragen haben.
Live-Diskussion
“Mysterium Frau – über Flirten, Beziehungen und erfüllten Sex” war das Thema.
Ich möchte inhaltlich gar nicht darauf eingehen, es waren alles fundierte Aussagen der Experten und ich konnte auch einiges für mich mitnehmen.
Zwei Dinge sind mir allerdings aufgefallen.
1) Wenn ein Teilnehmer seinen Standpunkt über einen bestimmten Punkt geäußert hatte und der nächste in der Runde dran war, dann kam sehr oft als erste: “Nein, das ist falsch” oder “das stimmt so nicht”. Diskussionen bei denen die Teilnehmer nur du eigene Meinung gelten lassen und die Meinung der anderen als falsch darstellen kennen wir zu genüge aus z.B. dem TV.
Aus meiner Sicht hatte mehr oder weniger alles was von den verschiedenen Menschen gesagt wurde Hand und Fuß und war aus deren Sicht und Erfahrung richtig und sinnvoll. Ich habe es als Ergänzung zu einem Gesamtbild gesehen.
Dieses Verhalten hat mich etwas genervt und das hätte ich auch nicht so erwartet.
2) Was mir auch noch unangenehm aufgefallen ist: Eine der beiden weiblichen Teilnehmer sehr oft die anderen nicht ausreden lassen und ist ihnen ins Wort gefallen ist um ihre Sicht der Dinge kundzutun. Auch wenn sie gar nicht dran war hatte sie immer wieder das Wort an sich gerissen und eines der drei Mikrofone gar nicht mehr aus der Hand gegeben. 🙂
Auffällig für mich war an dieser Situation, dass es auch diesen erfahrenen Männern nicht gelungen ist, die Dame respektvoll aber bestimmt in die Schranken zu weisen. Offensichtlich haben wir Männer da immer noch konditionierte Hemmungen.
Vom ansonsten souveränen Moderator hätte ich mir da eine klare Ansage gewünscht.
Zur Ehrenrettung der Teilnehmer muss ich allerdings sagen, dass es gegen Ende der Diskussion besser wurde und mein Nervfaktor wieder gegen Null ging. 🙂
Netzwerk-Cafe
Was ich besonders gut fand, war das zwischen den Vorträgen noch genügend Zeit war untereinander in Kommunikation zu gehen. Diese Zeiten wurden im Programmheft als das Netzwerk-Cafe angekündigt.
Manche Männer haben mir gesagt, dass sie diese Möglichkeit des direkten Kontaktes als das Beste an der gesamten Konferenz empfunden haben.
Soweit würde ich jetzt nicht gehen, aber auch ich habe das Netzwerk-Cafe sehr intensiv genutzt um mich mit den Speakern und Besuchern auszutauschen und mich auch an den zahlreichen Infoständen über den aktuellen Stand in der Männer-Arbeit schlau zu machen.
Meinen jüngeren Gesprächspartnern habe ich das Feedback gegen, dass ich es sehr toll finde, dass sie schon in jungen Jahren auf ihrem Weg zu einem bewussten Mann-sein sind und dass sie die negativen Dinge, die die meisten von uns im Kindesalter reinbekommen haben, schon so früh auflösen können.
Oft kam als Antwort: Weißt du Tom, dafür haben wir andere Probleme. 🙂
Naja, “Probleme” oder wie ich sie nenne Herausforderungen wird es immer geben im Leben. Mir ist schon klar, dass diese jungen Männer vor ganz anderen Herausforderungen stehen, aber sie gehen schon bewusst damit um sind schon auf dem Weg zu sich selbst. Das ist ein riesen Geschenk und ich freue mich, dass die Männer-Arbeit, die wir “alten” Männer-Arbeiter teilweise schon seit Jahrzehnten betreiben diese Früchte getragen hat.
Was war noch?
Bestimmt habe ich noch einiges vergessen. Aber ich merke gerade, dass der Artikel schon ziemlich lang geworden ist und ich auch jetzt keine Lust habe noch mehr zu schreiben sondern jetzt endlich damit online gehen möchte. 🙂
Ich habe auf jeden Fall 2 tolle Tage im Kreis der Männer erlebt. Mein Dank gilt John Aigner und allen beteiligten ehrenamtlichen Helfern und natürlich auch den Referenten.
Ich freue mich schon auf die MANN SEIN Konferenz 2018 für die es jetzt schon die Möglichkeit gibt sich anzumelden.
Die Reise geht weiter. Aho!
Wenn du dich jetzt schon anmeldem möchtest für die MANN SEIN Konferenz 2018, dann kannst du das hier tun.
Klick einfach auf das Bild.
Lieber Tom, vielen lieben Dank für den ausführlichen Bericht. Ich werde den 2018 einplanen.
Gleichzeitig könnte dies eine Plattform für BoysToMen sein. Dort könnten wir uns und unsere liebevolle Haltung im aktiven Mentoring vorstellen und einem breiteren Publikum zugänglich machen. Was denkst du?
Big Hug und AHO Wendelin
Lieber Wendelin,
danke für dein Feedback.
Jungenarbeit=Männerarbeit.
Deshalb würde BoysToMen dort sehr gut reinpassen.
Es besteht z.B. die Möglichkeit während des gesamten Kongresses mit einem Stand präsent zu sein.
Frag mal den Veranstalter John Aigner.
Bug Hug zurück
LG Tom
Hi Tom,
ich war auch bei der MannSein 2017.
Hammer Event. Einfach die Energie der ganzen versammelten Männer.
Die Power + Mischung findet man selten.
Gute Zusammenfassung.
Nur den Haka hast Du vergessen 😉
Grüße 🙂
Hallo Tom,
ich danke dir herzlich für deinen Artikel.
Ich war zum zweiten Mal Teilnehmer der Konferenz und ich stimme dir in vielen Punkte zu. Es ist toll, was John und die Jungs von Malevolution mit der Konferenz ehrenamtlich auf die Beine stellen. Es ist meines Wissens nach die einzige Konferenz in Deutschland zum Thema „Bewusste Männlichkeit“. Ich habe großen Respekt dafür und bin allen Beteiligten sehr dankbar.
Es ist auch toll zu spüren, wie viel eine solche Konferenz bei den Teilnehmern in Bewegung bringt. Herzliche und authentische Begegnungen, tiefgehende und inspirierende Gespräche und nicht zuletzt ein Wiedersehen mit vielen Bekannten und Freunden, das alles habe ich und – wie ich aus den vielen Kommentaren auf Facebook erkennen kann – auch viele andere Teilnehmer erlebt.
Trotzdem bleibt nach dieser Konferenz ein seltsames Gefühl bei mir zurück. Ich würde gerne hier teilen, was ich damit meine. Übrigens habe ich vieles davon auch John schon persönlich gesagt. Mein Ziel ist es, dadurch in Austausch mit anderen Männern zu kommen.
Also, das Thema der Konferenz war „Mann Sein“, eine Auseinandersetzung damit, was Mann Sein in der heutigen Zeit in unserer westlichen Gesellschaft bedeutet. Wie steht es also um unsere männliche Identität, wenn…
• das dominierende Thema des ersten Konferenztages (Anchu, Authentic Charisma, Podiumsdiskussion) und teilweise auch des zweiten Konferenztages „Daten, Flirten, Frauen“ war, dafür aber andere Männerthemen wie z. B. Erziehung von Jungen und jungen Männern, Familie und Beziehung, Lebensvision, männliche Initiation und Mannwerdung, Polarität der Geschlechter (um nur einige zu nennen, die mich persönlich stark interessieren) während der gesamten Konferenz überhaupt keine Rolle gespielt haben;
• zwei Frauen die Podiumsdiskussion über das Thema „Daten, Flirten, Frauen“ (sorry, das genaue Thema fällt mir nicht mehr ein) in teilweise unangemessener Form bestimmen und die anwesenden männlichen Experten zum Thema „Daten, Flirten, Frauen“ es nicht auf die Reihe bekommen, die Frauen klar und bestimmt in ihre Schranken zu weisen;
• wenn der Redner, der das erste Thema, das nicht – um mal mit männlichen Archetypen zu sprechen – aus dem Liebhaber-Bereich kommt, nämlich Sharan Gärtner mit seinem Vaterthema, nur eine halbe Stunde Redezeit erhält und dafür danach eine Frau mal wieder über das Thema „Daten, Flirten, Frauen“ redet;
• wenn die beiden Redner, die (bei mir) den tiefsten Eindruck hinterlassen haben, nämlich Janis und Robert Betz, im Grunde genommen Redner sind, die auf jeder anderen Konferenz genauso einen tiefen Eindruck hinterlassen hätten. Beide haben anderen Themen als „Männlichkeit“ als ihre Kernthemen, will ich damit sagen.
• wenn zum Abschluss der Konferenz eine junge, attraktive Frau die Bühne betritt, ein selbstgedichtetes Gender Mainstreaming Gedicht vorträgt und ihr Begleiter, der auch auf der Bühne war und stumm zugeschaut hat, ihr danach ungelenk die Hand zum gegenseitigen Händeschütteln reicht.
Also, um es kurz zu machen, ich habe die Konferenz inhaltlich als unreif erlebt. Es kam mir so vor, als ob „große Jungs“ und das Frauenthema die Konferenz dominiert haben. Sie war in meinen Augen ungeeignet, um vielseitige, erwachsene Impulse für das Thema „Mann Sein“ zu erhalten.
Dennoch, und hier wiederhole ich mich gerne, bin ich John und den Männern zutiefst dankbar, dass sie überhaupt eine solche Konferenz auf die Beine stellen. Und es liegt natürlich an mir Verantwortung für mein Empfinden zu übernehmen. Deshalb möchte ich den Beitrag auch gar nicht als Kritik verstanden wissen, sondern im besten Fall als Anstoß, sich über das Thema „was bedeutet Männlichkeit eigentlich für mich“ seine Gedanken zu machen. Ich würde mich über eine Diskussion zu dem Thema sehr freuen!
Herzliche Grüße
Fabian