Du verstehst mi ned
Wolfgang Ambros beschreibt in seinem Song, „Du verstehtst mi ned“ den er vor mittlerweile 35 Jahren geschrieben hat, den ewigen Zwist, anderen die Wahrnehmung der eigenen Wirklichkeit zu beschreiben.
Du verstehst mich nicht, kannst du den nicht sehen, fühlen, hören, riechen und schmecken, wie es sich für mich darstellt?! Warum denkst du denn nicht ebenso wie ich, wie kannst du nur anderer Meinung sein und anders empfinden, du siehst doch das gleiche wie ich, warum ziehst du nicht die gleichen Schlussfolgerungen?!
Was für ein wiedersinniger Anspruch ist es doch andere verstehen zu wollen, oder von anderen verstanden zu werden, wer kann sich selbst schon wirklich verstehen?
Ich kann verstehen und nachvollziehen, welche Umstände zu welcher Lebenszeit dazu beigetragen haben, dass sich tiefsitzente Prägungen, Verhaltensstrategien, Schutzmuster und Glaubenssätze in uns manifestiert haben. Schattenanteile die im Unterbewussten wirken, und vieles mehr das sich im menschlichen Bewusstsein im Laufe eines Lebens abspeichert, welches ihm eine einzigartige Wahrnehmung ermöglicht.
Wir verfügen heute über fundiertes Wissen aus der Psychologie und der Neurobiologie, die Erklärungen liefern wie unsere Sinne funktionieren. Wir wissen darüber hinaus, dass unser Bewusstsein nur einen winzigen Bruchteil der Wirklichkeit wahrnehmen kann, dass Energie der Aufmerksamkeit folgt, dass in uns archetypische und Ahnenübergreifende Prägungen angelegt sind, wie die weiblichen und männlichen Anteile in uns Wirken, und eine Vielfallt mehr an Lehren und Wissen aus der Fernöstlichen Welt, die sich der mystischen Seite unserer Existenz zuwendetet. Eine Fülle an Potenzial das uns Orientierung bietet uns selbst zu verstehen.
Für mich war und ist von all dem in meiner Entwicklung die Bodenständigkeit, also nachvollziehen zu können, kognitiv zu verstehen und greifen zu können, worauf ich mich einlasse, eine wichtige Basis mich spirituell zu öffnen.
Die Erdverbundenheit ist eine Eigenschaft, die in der ayurvedischen Lehre dem Konstitution Typ Kapha zu geordnet wird. Somit komme ich zum Kernthema dessen, was ich hier teilen will. Ungeachtet aller Geschehnisse, Erfahrungen und Einflüsse die jeden zu einem einzigartigen Wesen haben reifen lassen, besteht eine kollektive Übereinstimmung die uns Menschen vereint.
Sowie die Elemente Erde – Feuer – Wasser – Luft – Äther komplementäre Energien sind, die alles Leben wechselseitig beeinflussen, so wirken diese Naturgesetze auch im menschlichen Wesen.
Ayurveda ist die ganzheitliche Wissenschaft von Körper, Geist, Seele und der Psyche des Menschen, deren Ursprung aus der vedischen Hochkultur Indiens überliefert ist, die diesen Naturgesetzten seit über 4000 Jahren folgen.
Ich beschränke mit meiner Ausführung den ganzheitlichen Blick auf körperliche und psychische Charaktereigenschaften, welche ich durch meinen ayurvedischen Filter wahrnehmen kann.
Die grundlegenden Funktionsprinzipien, Doshas genannt, sind in Vata, Pitta und Kapha gegliedert, die mit den Elementen Erde – Feuer- Wasser – Luft – Äther eine Einheit bilden, sich aber in ihrer Dominanz unterscheiden.
- Vata – ist das Prinzip Luft und Äther, und somit die Verbindung nach oben in die geistige, spirituelle Welt.
Körperlich meist schlank oder dünn. Wie Luft ist Vata ein unstetes Prinzip, das sich in Unruhe und Sprunghaftigkeit äußern kann. Denkt viel, unruhiger Geist, mangelnde Erdverbundenheit. Vata steht für die Kommunikation, Sensibilität, für die Sinnlichkeit, für die Kreativität, ist leicht zu begeistern,… - Pitta – ist das Feuerprinzip, das Prinzip der Umsetzung. Feuer als Element der Transformation, innerlich das Verdauungsfeuer, und der Stoffwechsel.
Körperlich meist muskulös und kräftig mit einer ehr geröteten Haut. Lieben die Herausforderung, haben einen scharfen Intellekt, starke Emotionen, Begeisterung und Leidenschaft sind das Feuer ihrer Willensstärke und Durchsetzungsvermögens. - Kapha verbindet die Elemente Wasser und Erde und besitzt daher auch eine gewisse Trägheit.
Stabiler Körperbau, der zur Korpulenz neigt. Das Prinzip des Kapha ist Struktur, Stabilität und Bodenhaftung, die Ruhe und Sanftmut ausstrahlt, die Basis für Ausdauer, Gelassenheit, Seelenstärke, Genuss und Harmonie.
Die Meisten Menschen sind Mischtypen mit einem dominierendem Dosha, dass jeweils führende.
Mein führendes Dosha ist Vata. Mein Spirit ist sehr dominant und hält mich geistig auf Trapp. Kapha hält mich am Boden, ein für mich wichtiges Fundament, wenn ich mit meinem Kopf in den Wolken bin. Meine unerlösten Schattenanteile halten mein Feuer jedoch auf kleiner Flamme, um mein volles Potenzial auf die Straße zu bringen
Entsprechend oft haben mich Männer, mit offensichtlicher Pitta Dominanz getriggert. Also Männer, die im Mittelpunkt stehen, die Raum einnehmen, die Führung übernehmen, die unbescheiden sind, das Leben genießen, die sichtbar sind, sich für ihre Interessen einsetzen, und selbstbewusst zu ihrer Meinung stehen.
Donald Trump beispielsweise ist durch und durch Pitta, erkennbar an der kräftigen Statur, leicht gerötete Haut, scharfer Intellekt, großer Auftritt. Ein Mann der Tat, willensstark, unbescheiden und selbstbewusst, nimmt sich kein Blatt vor den Mund, setzt um, bringt in Bewegung, dass seinem Willen entspricht.
Pitta sind die Macher, die Alphas, die Anführer, deren Feuer viel Gutes bewirken und bewegen kann das von Herzen kommt. Eine Krieger Energie ohne die Visionäre wie Martin Luther King nicht so viele Menschen hätte berühren können. Ebenso kann das Feuer einer verletzten Seele auch verbrannte Erde hinterlassen, wenn Pitta und Ego dominiert, und mit Eifer sucht das Leiden schafft.
Kapha ist eine Königsqualität. Verbunden mit der Erde, im Vertrauen, dass die Erde alles Leben nährt, um somit alles Leben wertzuschätzen zu können mit dem wir diesen Planeten teilen. Verbindlichkeit, Gerechtigkeit und Loyalität sind reife Kapha Qualitäten. Aber eine Königskrone verstaubt, wenn man sich auf den Lorbeeren ausruht. Ohne Antrieb, ohne Feuer, und ohne offene Sinnesantennen, fährt das System runter und wird träge und antriebslos.
Vata trägt quasi den Heiligenschein bzw. hat feine Antennen, feine Sinne, ist empfindsam, fantasiereich und intuitiv. Vata hat eine gute Verbindung zur inneren Anima, charakteristisch für den Archetyp Liebhaber, Schöngeistig, sinnlich, kann über Gefühle sprechen, verliert sich jedoch ohne Feuer und Erde im Bezug zur realen Welt.
In der Natur streben die Kräfte nach Ausgleich und Balance. Ebenso streben unsere elementaren Grundbedürfnisse nach Gleichgewicht und Harmonie.
Kapha bietet das Fundament für das Bedürfnis nach Sicherheit, das sich in dem Maß nährt, in dem wir stabil mit dem Fundament der Erde verbunden sind. Ohne Impulsgebender Stimulanz und schwachem Antriebsfeuer neigt Kapha jedoch dazu festzuhalten, auszuhalten, wird träge und verweigert sich somit notwendigen und anstehenden Entwicklungsschritten.
Vata empfängt die Reize und Impulse womit unser Bedürfnis nach Stimulanz versorgt wird. Doch wenn der Phantasie und dem Herz ideologische Wünsche und Vorstellungen entspringen, denen ein inneres brennen und ein stabiles Fundament an Ausdauer fehlt, löst sich der Wunsch sinnbildlich in Luft auf.
Bei Pitta wird’s am deutlichsten. Wenn das Bedürfnis nach Dominanz und Selbstwirksamkeit ohne Bodenhaftung und Führung der Sinne zügellos vom egozentrischen Geist und ehrgeizigem Geltungsdrang getrieben ist, kann das Feuer der Leidenschaft zerstörerisch sein und im schlimmsten Fall Kriege anzetteln.
Wie ich es auch immer betrachte, alles passt irgendwie mit allem zusammen. Ayurveda ist eine Lehre die mir einen bodenständigen Zugang verschafft daran zu glauben, dass alles mit allem verbunden ist, dass die Erde ein Ökosystem ist, auf dem alles Leben in Wechselbeziehung zwischen den Organismen und der Umwelt schwingt. Ein Zugang der mich öffnet und dafür neugierig macht wohin wir uns entwickeln, bzw. wohin wir uns entwickeln können, wenn wir lernen zu vertrauen, dass uns einfach noch 90% unseres Potenzials zur Verfügung steht, das sich entfalten will.
Kannst du mich verstehen?!
Wer neugierig geworden ist sein Dosha zu erfahren, findet im Netz entsprechende Tests, mit denen eine recht gute Zuordnung der drei Typen möglich ist.
Hier zwei Beispiel:
https://www.ayurvedashop.at/dosha-test-machen
https://ayurveda-schatztruhe.de/test/dosha-test/
Hallo Tom, ich denke im Kern finden sich doch in allen Lehren Parallelen der verbindenden Elemente wieder.
Herzlichen Dank,dass du meinen Gedanken auf deiner Plattform teilst
Hallo Peter, sehr spannende Sache, über die du hier schreibst.
Ich sehe Parallelen zu den enneagrammatischen Grundzentren.
Danke für deinen Artikel.