Der Mann, der mein Vater war

Der Weg meiner Aussöhnung mit meiner Herkunft und männlichen Identität

Foto: Leonard Fromm | privat

Als Kind war mir mein Vater (Jg. 1919) nicht cool und erfolgreich genug, oft sogar peinlich. Emotional hatte ich kaum einen Bezug zu ihm. In der Familie war er allenfalls sonntags präsent. Seit 2014 bin ich auf meinen 2009 gestorbenen Vater stolz. Dazwischen lag ein weiter Weg, auf dem ich mir mehrmals mit professioneller Unterstützung meinen Vater „angeschaut“ und mich emotional mit ihm auseinder- und zusammengesetzt habe. Eine Wegbeschreibung.

Meinen Vater habe ich als schwach in Erinnerung, weshalb ich unbedingt stark und erfolgreich werden wollte. Bei uns zu Hause mit meinen vier älteren Geschwistern war unsere Mutter (Jg. 1921) die Chefin. Sie spielte auch im öffentlichen Leben meiner Heimatstadt und darüber hinaus im Landkreis und in der Diözese trotz einfachster Schulbildung in vielen meist kirchlichen Ehrenämtern eine teils bedeutende Rolle.

Mein akademisch gebildeter Vater war auf sie und die gemeinsamen fünf Kinder stolz als sie ab 1966 begann, sich auch außerhalb der Familie zu engagieren. Selbst zu schwach, sie zu bremsen oder in irgendeiner Form zu überflügeln, hat er sich bei ihrem „Aufstieg“ ungefragt selbst die Rolle ihres ersten Förderers und Coaches gegeben. Ja, clever war mein Vater, sich mit wenig Aufwand in einem Licht zu inszenieren, das ihn gut aussehen ließ.

Mein Opa war ein eitler Macho
Mein Vater kam als zweiter von fünf Brüdern im katholischen Eichsfeld in Thüringen zur Welt. Mein Opa, den ich als DDR-Besuch in meiner Kindheit noch gelegentlich erlebte, muss ein eitler Macho gewesen sein. Während seine Frau in Haus und Hof für ihn schuftete, flirtete er offenbar gerne mit jüngeren Frauen. Wegen seines ausgeprägten Geltungsdrangs wollte er sich mit einem Sohn, der Priester wird, wichtigmachen.

Seine Wahl viel bedauerlicherweise auf meinen Vater, der als Ministrant einem Augustiner-Mönch aufgefallen war, der im Dorf die Sommervertretung machte. Am Ende seiner Aushilfe nahm er meinen Vater als etwa Elfjährigen mit in sein Kloster, wo mein Vater in deren Internat das Gymnasium besuchte. Ganz selten, am ehesten um Weihnachten, erzählte mein Vater aus dieser Zeit.

Weihnachten als Kind mit den Mönchen
Etwa wie er Heimweh hatte, im Schlafsaal mit hundert anderen Jungs auf engstem Raum ohne Privatsphäre lebte und lange Studier- und Gebetszeiten hatte samt Schlägen für kleinste Verfehlungen. Nur zu Weihnachten und im Sommer durften die Buben nach Hause und weil mein Vater als Quereinsteiger etwa in Latein, Griechisch und Hebräisch viel aufzuholen hatte, musste er im Winter 1931/32 als einziger Schüler im Internat bleiben und statt mit der Familie zu festen mit einem  Mönch die alten Sprachen pauken. Wie grausam war das denn.

1938 machte er Abitur und wurde, was in unserer Familie lange verschwiegen blieb, gegen seinen Willen als Novize eingekleidet. Erst nach seinem Tod sah ich Bilder, die ihn im Kreis weiterer Postulanten im hellbeigen Ordenshabit zeigen oder mit meinen Großeltern. Ich war empört, was meinem Vater angetan worden war und wie herzlos mein eitler Opa offenbar über ihn verfügt hatte.

Mein Vater flieht als Novize aus dem Kloster
Schon nach kurzer Zeit brach mein Vater aus dieser Ordenswelt aus und verließ den Konvent. Weil er wegen der Schande aber nicht zu den Eltern nach Hause fliehen konnte, meldete er sich zum Reichsarbeitsdienst, den die Nazis gegründet hatten, um Arbeitslose im Straßenbau oder der Landwirtschaft zu beschäftigen. Auf diese Weise hatte mein Vater immerhin sein Auskommen.
Kein Wunder, war er 1939 bereits bei der Wehrmacht und ab dem 1. September Teil des Zweiten Weltkriegs, wo er offenbar erst beim Angriff auf Polen dabei war, später gegen Partisanen in Frankreich kämpfte, den Balkan-„Feldzug“ bis Griechenland mitmachte und schließlich zum Fronteinsatz nach Rußland kam. Seltenst sprach mein Vater über diese Zeit und wenn, dann nur von Kameradschaft, heroischen Fußmärschen über 50 Kilometer mit schwerem Gepäck, Übernachtungen im Freien bei minus 40 Grad oder wie er mit einem Schulterschuss über Stunden und fast verblutet sich aus eigener Kraft zu einem Lazarettstandort schleppte.

Maschinengewehrsalven gegen Russen
In diesen Momenten war ich als Kind stolz auf meinen Vater wie stark und tapfer er war. Dass es um Töten und Sterben ging, blieb irgendwie ausgeblendet. Davon erzählte mein Vater erst im Alter als er längst in Rente war. Wie er etwa als Späher mit einem zweiten Soldaten erkunden sollte, wo sich „die Russen“ aufhalten. Auf einer Waldlichtung, an die sie sich mit entsicherten Maschinengewehren herangeschlichen hatten, sichteten sie offenbar mehr als 50 russische Soldaten. Diese rasteten dort, ihre Gewehre zu Pyramiden zusammengestellt. Als die beiden sich zurückziehen wollten, trat sein Kollege versehentlich auf einen Ast am Boden, der deshalb verräterisch knackte.

Die Russen hörten dies und sprangen intuitiv zu ihren Gewehren, um in die Richtung des Geräusches zu schießen. Doch noch ehe sie dazu in der Lage waren, eröffneten mein Vater und sein Kompagnon das Feuer und schossen solange auf die Menge auf der Lichtung ein bis sich dort niemand mehr regte. Und mein Vater ergänzte: In unzähligen Nächten komme bis heute die Erinnerung an dieses Gemetzel in seinen Gedanken und Träumen hoch.

Mein Vater hat viele Männer im Tod begleitet
Geblieben waren meinem Vater trotz Flucht aus dem Kloster sein Glaube und sein Rosenkranz. So erzählte er im Alter auch zwei-, dreimal, dass er zu Beginn des Krieges verspottet worden sei von den anderen Soldaten, weil er aus dem Kloster kam, zur Messe ging, mit Frauen unerfahren war und etwa Rosenkranz betete. Mit Fortschreiten des Krieges aber, in dem das Gemetzel immer größer und das Sterben alltäglicher wurde, nahm dieser Hohn offenbar ab und mancher Spötter, so erzählte mein Vater, wollte im Angesicht des Todes, dass er mit ihm betete oder ihm seinen Rosenkranz in die Hand gab.

Eines Tages seien in einer Schlacht viele Verwundete in ein Lazarett gebracht worden, wo mein Vater bei deren Versorgung half, weil er wohl so geschickt war und die Ärzten den Gebildeten mit Lateinkenntnissen um sich wünschten. Wieder habe ihn einer um seinen Rosenkranz gebeten und als andere dies hörten, baten sie, ihnen die Gliederkette zu geben. Immer mehr Schwerstverletzte hatten nur noch diesen einen Wunsch. In seiner Ohnmacht zerriss mein gläubiger Vater seinen Rosenkranz, um jedem wenigstens eine Perle geben zu können.

1943 verlieben sich meine Eltern
Im Sommer 1943 hatte mein Vater bei einem Halt seiner Einheit in Neckarsulm meine Mutter kennengelernt und binnen Stunden verliebten sich die beiden, weil mein Vater wohl so fein und zurückhaltend war. Schon zwei Tage später zog seine Kompanie weiter. Doch ab da schrieb mein Vater meiner Mutter fast wöchentlich prosaische Briefe, die die gegenseitige Liebe weiter vertieften. Und seinen spärlichen Fronturlaub verwendete er darauf, nach Neckarsulm zu kommen.

Insgesamt hatten meine Eltern nach übereinstimmender Aussage elf Tage und keine Nacht miteinander verbracht als sie am 20.Oktober 1944 unter erbärmlichsten Umständen heirateten. Vermutlich, um endlich miteinander schlafen zu dürfen. Meine Mutter, die deutlich redseliger war als mein Vater, betonte oft, dass sie beide damals nicht geglaubt hätten, überhaupt diesen fürchterlichen Krieg zu überleben, in dem inzwischen Tiefflieger der Alliierten fast ungehindert deutsche Städte bombardierten. Sie hätten sich in einer Art Endzeitstimmung das Ja-Wort gegeben und dessen Verbindlichkeit für 65 Jahre Ehe dabei niemals ermessen können.

Keine Karriere bei der Wehrmacht
Und obwohl ich meinen Vater in Summe eigentlich immer als Looser und Blender wahrgenommen habe, hielt ich ihm seine Rolle im Dritten Reich zugute. Dazu muss ich sagen, dass meine Mutter vor meinem Vater mit einem anderen liiert war. Dessen Eltern hatten Sorge, im Krieg ihren einzigen Sohn zu verlieren, weshalb dieser zur SS ging und in einem Konzentrationslager „diente“. Ich möchte dieses Verhalten nicht bewerten, aber mein Vater stellte sich sechs Jahre an der Front und im Partisanenkampf, ohne Alternativen zu nutzen. Mir wurde klar, wie mutig es von meinem Vater war, als groß gewachsener Abiturient eine Karriere selbst bei der Wehrmacht auszuschlagen, weil für ihn der deutsche Angriffskrieg von Anfang an falsch und unmoralisch war.

Jedenfalls hat er es später in Diskussionen so begründet, weshalb er alle Avancen seiner Vorgesetzten für eine Offizierslaufbahn ablehnte bzw. sich teils bewusst etwa zu Dienstantritten verspätete, um seine charakterliche Eignung zu diskreditieren. Leider habe ich mit meinem Vater nie vertieft, woher er diesen Mut nahm oder hinterfragt, ob seine Schilderungen so tatsächlich stimmten. So behauptete er etwa stets, in sechs Jahren Krieg keine einzige Vergewaltigung erlebt oder auch nur davon gehört zu haben.

Und an der russischen Front habe er ab 1944 mehrfach riskiert, von verblendeten Hitler-Jungen, die als 16-Jährige zum letzten Nazi-Nachschub an der Ostfront gehörten, wegen Feigheit vor dem Feind denunziert zu werden, weil er mehrfach den geordneten Rückzug seiner Einheit organisierte. Oder weil er kriegswichtige Skier verfeuerte, damit keiner erfriert, statt sie für Truppenbewegungen einzusetzen.

Schwierige berufliche Laufbahn
Aus kanadischer Gefangenschaft in Holstein kehrte mein Vater schon im Sommer 1945 völlig mittellos nach Neckarsulm zu meiner Mutter zurück, wo er mit ihr und meinen Großeltern sowie Zwangseingewiesenen wohnte. Dank der Entnazifizierung und seines Abiturs begann er sofort ein pädagogisches Schnellstudium, um als Lehrer zu unterrichten. Doch weil die Bedingungen mit bis zu 80 Schülern pro Klasse im Nebensaal eines Gasthauses teils ohne Materialien bei schlechtester Bezahlung übel waren, wechselte mein Vater schon 1948 als Assistent der Geschäftsleitung in die Industrie, wo die Produktion boomte.

Allerdings war mein humanistischer Vater mit seiner Gutgläubigkeit überhaupt nicht fürs „harte Geschäft“ geeignet. So wechselte er mehrfach den Arbeitgeber, ehe er in meinem Geburtsjahr 1963 bei einem Schulbuchverlag in Hannover begann, für den er in Hessen, Rheinland-Pfalz und Teilen Baden-Württembergs im Außendienst war. Oft übernachtete mein Vater, wie ich erst viel später erfuhr, nur 50 Kilometer von zu Hause entfernt in einem Gasthof, vermutlich um seine Ruhe vor meiner Mutter und uns fünf Kindern zu haben.

Foto: Leonard Fromm | privat

Mein Vater war für mich ein Fremder
Als ich mich nach meiner zweiten Scheidung in einer tiefen Lebenskrise 2010 mit deren Ursachen auseinandersetze, kam ich auf meinen Vater, bei dem ich nicht gelernt hatte, wie man wirklich wertschätzend und hingebungsvoll mit seiner Frau umgeht oder liebevoll und zugewandt mit seinen Kindern. Mein Vater war für mich weitgehend ein Fremder, der keine Hobbies pflegte, kaum Freunde hatte, nahezu nie Gefühle zeigte und in Sprüchen wie „erst die Pflicht, dann das Nützliche und dann das Vergnügen“ dozierte statt sich zu unterhalten.

Auch störte mich, dass sich mein Vater immer als „toller Hecht“ inszenierte, der seinem Chef den „entscheidenden Tipp“ gab oder anderen Autofahrern erklärt, „wo es lang geht.“ Dabei deckte sich sein spießiges und geiziges Auftreten – bis ins hohe Alter trug er täglich billige Bundfaltenhosen, langweilige Hemden und veraltete Krawatten – nicht mit seinem Selbstbild und Anspruch. Und sobald man ihn nur ein wenig kannte, entlarvten sich seine Widersprüche bis hin zur Peinlichkeit.

2011 neue Erkenntnis über meinen Vater
Solange ich selbst noch nicht in meiner männlichen Balance war, verachtete ich meinen Vater. Als ich aber 2011 im Rahmen einer gestaltpädagogischen Ausbildung mich malerisch mit meinen Eltern auseinandersetzen sollte, gewann ich eine Schlüsselerkenntnis: Für meine vermeintlich erfolgreiche Mutter mit ihren scharfen Urteilen auch über mich malte ich eine schwarze Fläche, die ich um rote Kringel ergänzte, die meinen emotionalen Blutverlust durch meine Mutter symbolisieren sollten, von der ich mich vor allem als „fünffache Mutter“ benutzt fühlte, mit der sie in öffentlichen Versammlungen kokettierte.

Für meinen Vater fielen mir dagegen viele positive Symbole ein: Ein Notenschlüssel für seine Musikalität und Freude am Tanzen, ein Weinglas und eine Zigarre für seine Genußfähigkeit und sogar ein Herz für seine Gutmütigkeit. Andere Kursteilnehmer sprachen mich darauf an, wie positiv ich offenbar (unbewußt) meinen Vater erlebte und im Austausch mit ihnen konnte ich meinen Vater fairer und gnädiger sehen, insbesondere vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte.

Gnädiger Blick auf meinen Vater
Das Kind, das ins Internet gesteckt wurde. Der Abiturient, der zu den Nazis fliehen musste, um nicht Mönch zu werden. Der mittellose und emotional deformierte Kriegsrückkehrer, der im Haus seiner Schwiegereltern letztlich ungebetener Gast war, weil die Schwiegereltern für die einzige Tochter „etwas Besseres“ gewünscht hatten. Der Humanist, der sich im zerstörten Deutschland existenziell hätte nützlich machen sollen. Der im Umgang mit Frauen völlig unerfahrene Klosterzögling, der nun ein guter Liebhaber sein sollte. Der Sohn eines  egoistischen Blenders, der mir nun ein guter Vater sein sollte.

Ich wurde gnädiger im Urteilen über meinen Vater, zumal ich selbst mittlerweile zweifacher Vater war und um meine Unzulänglichkeiten wusste. Allmählich entdeckte ich, was mich mit ihm verband bzw. was ich ihm verdankte. Etwa meine robuste Gesundheit, meine Selbstdisziplin oder sein gutes Herz und Mitgefühl mit anderen. Und aus der Kenntnis anderer Biographien wurde mir bewusst, dass er kein Alkoholiker war, nicht gewalttätig, kein Spieler oder Verschwender, was in vielen anderen Familien zu gravierenden Beschädigungen der Angehörigen geführt hat.

Mein Vater hat mich nicht behindert
Nein, mein Vater war solide – mit leichter Tendenz zur Langweiligkeit. Na und? Dadurch hat er mich zumindest nicht behindert und letztlich war er als Autorität oder Instanz gut erreich- und überholbar. Denn in meinem Umfeld sind mir viele Männer begegnet, die an ihren dominanten oder erfolgreichen Vätern zerbrochen sind. Wieder andere müssen damit leben, dass ihre (Groß-)Väter überzeugte Nazis und Kriegsverbrecher waren. Es kann also immer noch viel schlimmer kommen.

Was mich aber vor allem mit meinem Vater versöhnt hat, war die Fahrt zur Beerdigung seines jüngeren Bruders ins Eichsfeld 2006, was ja nach der Wende 1989 endlich wieder problemlos möglich war. Als mein Beifahrer, altersbedingt bereits desorientiert, saß er über Stunden neben mir im Auto und war erstaunlich gesprächig, nicht zuletzt, weil ich mich auch interessiert zeigte.

Bittet mich unerwartet um Verzeihung
Plötzlich brach es völlig zusammenhanglos in zwei Sätzen aus ihm heraus, dass er mir ein schlechter Vater gewesen sei und mich um Verzeihung bitte. Dabei hatte er Tränen in den Augen, soweit ich dies im winterlichen Verkehr auf der stark befahrenen Landstraße beurteilen konnte. Ich jedenfalls hatte Tränen in den Augen und widersprach ihm mit belegter Stimme, er sei mir ein guter Vater gewesen, der mir im Rahmen seiner Möglichkeiten alles gegeben habe, was ihm zur Verfügung stand. Dieser etwa dreiminütige Dialog hat mich für knapp vier Jahrzehnte Hader über meinen Vater versöhnt. Und bei unserer letzten Begegnung im April 2009 als er zu Hause bereits im Sterben lag, überwand ich meine Scham und streichelte ihm über seine krausen, weißen, schütteren Locken, seine unrasierte Wange und hielt seine Hände. Er konnte nicht mehr sprechen und ich konnte endlich meine Zuneigung und Liebe fließen lassen.

Als er Tage später gestorben war, ermöglichte mir meine Schwester, dass er zu Hause blieb bis ich am Nachmittag von auswärts mit ein paar Rosen kommen konnte. Ich ging ein letztes Mal allein in sein Schlafzimmer, legte ihm die Rosen aufs Bett, streichelte ihn und freute mich für ihn, dass er dieses sperrige Leben nun endlich souverän bewältigt hatte und wir sogar miteinander unseren Frieden gemacht hatten. Ich bin stolz auf meinen Vater und dankbar, dass ich ihn hatte. Und ich bin dankbar, ihm mit Methoden der Gestalttherapie – auch in seiner Abwesenheit – sehr, sehr nahe gekommen zu sein. Heute spreche ich von ihm, wenn ich im Gefühl bin, wie als unter Zehnjähriger wieder von meinem Papa.


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Leonhard Fromm (Jg. 1963) wächst als jüngstes von fünf Geschwistern katholisch geprägt auf. Nach dem Theologie-Studium wird der ehrenamtliche Jugendarbeiter aber nicht katholischer Priester, sondern Wirtschaftsredakteur. Dreimal wechselt der zweifache Vater die Zeitung, ehe er sich 2001 in Göppingen als Kommunikationsberater selbstständig macht. Seine zweite Scheidung reißt dem Familienmenschen 2009 den Boden unter den Füßen weg.

Statt Suizid, zu dem er zu feig ist, macht Fromm eine zweijährige gestaltpädagogische Ausbildung, an die er eine vierjährige gestalttherapeutische Ausbildung anschließt, um kontinuierlich in seine Veränderung zu kommen und in seinen Handlungsweisen virtuoser zu werden. 2013 absolviert der in dritter Ehe in Schorndorf Verheiratete, dessen Agentur mittlerweile mit acht Mitarbeitern bundesweit für Markt- und Technologieführer arbeitet, bei MKP ein Initiationswochenende und engagiert sich seither ehrenamtlich in der Männerarbeit.

Längst verbindet der Journalist (Kommunikation nach draußen) und Gestalttherapeut (Kommunikation nach innen) beide Kompetenzen in seiner täglichen Arbeit, in dem er für seine Kunden auch Trainings anbietet und Führungskräfte und Klienten im Einzel unterstützt. Hinzu kommen offene Männer-Seminare in Kooperation mit bewährten Trainern. Seine Mission: Leben in Wahrhaftigkeit und Krisen als Chance nutzen.
www.der-medienberater.de

2 Kommentare

  1. Toller Beitrag. Da sieht man wie sich die Gefühle jemandem gegenüber doch ändern können. Schön ist es wenn man das Gute in Menschen sehen kann.
    Besonders gut finde ich folgende Zeilen:
    “Für meinen Vater fielen mir dagegen viele positive Symbole ein: Ein Notenschlüssel für seine Musikalität und Freude am Tanzen, ein Weinglas und eine Zigarre für seine Genußfähigkeit und sogar ein Herz für seine Gutmütigkeit.

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  1. Leonhard Fromm

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