Die Liebe, die Zeit und der Tod sind ewige Konstanten und untrennbar mit einem erfüllten Leben verbunden.
Mein Vater hat in mir die Liebe, die Beachtung und Aufmerksamkeit hinterlassen, zu der er zu Lebzeiten fähig gewesen ist. Er hat den Stab an mich weitergereicht, Anerkennung, Wertschätzung und Selbstachtung im Außen zu suchen…, seine Schatten und sein Licht…, das mich konfrontiert und bewegt hat, mich mit meinen Beziehungen, mit meinem Mannsein und dem Männer Bild unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das hat mein Leben bereichert und eine Bedeutung gegeben. Ich habe realisiert, dass nichts von Dauer ist, die Freude weicht der Gewohnheit, die Gewohnheit wird zum Leid…, nichts geschieht ohne Sinn und Grund. So blüht und verblüht jede Lebensstufe und jedes Leben…und meine Leidenschaft in Worte zu fassen, mit denen ich mich zeigen und gesehen werden will, als der Mensch und Mann, der auf seinem Weg ist, mir selbst der beste Freund zu sein.
Der Mangel einer liebevollen Beziehung zu sich selbst, sich selbst der beste Freund zu sein, sich achten, als der Mensch und Mann, zu dem wir uns entwickelt haben, hat eine allgegenwärtige Präsenz. Ein Gemüt, mit dem wir unserem Umfeld begegnen, das wir aussenden und das zu uns zurückkommt. In jeder Begegnung hinterlassen wir unsere Spuren. Seit Siegmund Freud ist uns die Kausalität der Projektion in unseren Beziehungen ein profundes Wissen, dass sich Zugang zu unserem Bewusstsein sucht…„dieser Weg wird kein leichter sein“…so ist er doch mit großer Gewissheit, der Zugang für ein glückliches und erfülltes Leben – Mir meiner selbst bewusst zu sein und dafür die Verantwortung zu übernehmen, als Grundlage für den eigenen inneren Frieden, der Liebe für sich selbst und somit die Existenz, für eine freundliche und friedliche Welt.
Männer weinen nicht. Ein echter Mann kennt keinen Schmerz. Er ist beherrscht, Gefühle zeigen ist Schwäche, Scham ist Schwäche…, vielleicht Klischeebehaftet, doch bist du cool – nutzt deine Fähigkeiten für eine angesehene Präsenz in unserer leistungsbezogenen Welt, setzt hier und da ne Maske auf, machst ein freundliches Gesicht, auch wenn dir nicht danach zu Mute ist…muss ja – bleibt das innere vom Äußeren getrennt. Gefühle kontrollieren haben wir gelernt, Gefühle verstehen und mit ihnen bewusst umgehen nicht. Wir haben gelernt unsere „Achillesferse“ zu schützen – insbesondere in unseren Liebesbeziehungen. Doch letztendlich bekomme ich nur die Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe, die ich mir wünsche und in der Lage bin, mir selbst zu geben. Auf dieser Basis gestalten wir unser Gemeinschaftsleben.
Mit jeder Beziehung auf die wir uns einlassen, begegnen wir einen neuen und anderen Spiegel und Blickwinkel unserer Persönlichkeit. Je tiefer wir uns einander einlassen, je tiefer es unsere empfindsamen Schatten berührt, der von Menschen berührt wird, denen wir nah sind, je tiefer die Hingabe, je größer die Chance zu heilen, je größer die „Gefahr“ wieder verletzt und enttäuscht zu werden. Mit jeder Beziehung ein wiederkehrender Prozess, ein wiederholter Kreislauf, eine erneute Chance miteinander zu reifen und zu wachsen.
Wieviel Gewissheit haben wir darüber, was uns führt, was unser Herz öffnet und wann sich unser Inneres wieder verschließt, wie gut kennst du dich…, wie viele Erfahrungen sind in dir verborgen, die die Freiheit deiner Liebe beschränken, um dich vor weiteren Enttäuschungen und Verletzungen zu bewahren.
Aufbegehrende Gefühle meiden, die gefühlt, gesehen und angenommen werden wollen und nach Außen drängen. Die innere Krise wird im außen sichtbar und verschafft sich Aufmerksamkeit. Solange sich im Innen nichts verändert, werden sich die Dinge im Außen wiederholen, bis sich die Grenzen unseres menschlichen Verstands weiten und das innere sichtbar wird, damit Heilung und Frieden geschehen kann.
Es gibt keine andere Wirklichkeit als die, die in unserem Inneren liegt. Das ist der Grund, warum so viele Menschen ein derart unwirkliches Leben leben. Sie nehmen die Bilder, die sich außerhalb ihrer selbst befinden, für die Realität und lassen nicht zu, dass die innere Welt sich geltend machen kann.”
Hermann Hesse
Es ist eine Welt in der wir leben, und doch lebt jeder in seiner eigenen Innenwelt, in seinem eigenen Lockdown, mit Angst, Distanz und Abwehr, oder mit dem Glauben, der Hoffnung, der Sinnhaftigkeit und im Vertrauen, dass alles mit allem verbunden ist. Wenn das Fundament unseres Lebens ins Wanken gerät, wenn unsere Gesundheit, unsere Beziehungen und unsere existenzielle Sicherheit bedroht ist, wenn Gewissheiten enden, Weltbilder zerbrechen, Vertrauen in Autoritäten und Systeme sich auflösen, bleibt schließlich nur du selbst übrig, und die Erkenntnis, dass das Leben in dir stattfindet. All das draußen findet sein Echo in uns. Wer bin ich, hinter all den angelernten, einstudierten, aus Gefälligkeit oder Zwang angenommenen Gewohnheiten, Gedanken und Gefühlen? Wie bin ich mit dem Leben verwurzelt, wer bin ich wirklich, was denkt in mir, was fühlt in mir, wer oder was trägt mich, wenn alles andere wegfällt?
Wie weit wir auch zurückblicken, alles ist seit Menschengedenken im stetigen Wandel. Einst in gebückter Haltung mit dominierenden Reptiliengehirn, darauf aus, existenzielle Grundbedürfnisse zu befriedigen, hat unsere Spezies gelernt sich zu verständigen, zu verbinden, Systeme zu bilden, Erfahrungen, Visionen und Wissen zu teilen und weiterzuentwickeln, großes erschaffen, das in technologischer Vielfalt und Kreativität, mitunter Monumental überall in der Welt sichtbar ist. Wir stimulieren, manipulieren und potenzieren unsere natürlichen Ressourcen. Wir erschaffen Fülle im Außen und erzeugen Leere im Innen. Wir sind verbunden mit unseren Vorfahren und mit dem Erbe der Menschheitsgeschichte. Wir wissen, wir können nachvollziehen und erklären, warum wir Menschen ticken wie wir ticken und auf welcher Entwicklungsstufe wir uns bewegen.
Die Qualität der männlichen Ratio hat über die Jahrtausende die Entwicklung der Menschheit dominiert. Wir wissen, dass wir zu viel mehr fähig sind, als sich das unser menschlicher Geist alleine vorstellen kann. Verstand versus Gefühl, Eros und Logos, Yang und Yin sind sich nicht Feind, als vielmehr Freund und Vertrauter, dem Inneren zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen…, Gefühle annehmen, lernen und verstehen was sich Aufmerksamkeit verschaffen will, uns einander öffnen und teilen, was wir im Bewusstsein unserer Selbstverantwortung wahrnehmen. Uns berühren lassen, vom Geschenk unseres Lebens, ein Geschenk der Liebe, die uns alle verbindet, die wir uns alle wünschen, zu sein, der wir sind. In aller Liebe und Freiheit für mich. In aller Liebe und Freiheit für die Welt in der wir leben. Sei der der du bist, dann bist du ein Geschenk für die Welt.
Liebe ist ein Geschenk, das haben wir wohl alle nicht gelernt. Die allgegenwärtigen Eindrücke, Bilder und Botschaften – die eine permanente Aufmerksamkeit im Außen binden – inszenieren eine Realität, die eine Illusion verkauft, die wir uns doch alle im Inneren wünschen. Wie viel von dem was du lebst, was du tust, womit du deine Zeit verbringst, kommt aus der Freude, mit dir im Frieden, mit ganzem Herzen der Mann der du bist. Wenn du dir dein bester Freund bist und das hinausträgst, ist das die beste Medizin für unser aller Wohl. Zum Wohl deines Herzens, das die Kraft hat und die Güte zu vergeben, dir selbst zu vergeben, dich zu lieben wie du bist…, liebe was du tust, oder lass es. Jeder hat seine Geschichte und am Ende zählen die Stunden in denen wir liebten.
Die Herausforderungen dieser Welt, sind unsere Herausforderungen und erfordern ein Bewusstsein, wie wir dem Kreislauf der Veränderungen und der Entwicklung begegnen…, mit Vermeidung, Distanz, und Abwehr…, oder mit Hingabe, im Vertrauen, mit Selbstachtung und der Liebe die du in dir trägst, mit Willenskraft und Mut deinem Herzen zu folgen, aus der Erkenntnis heraus, Schöpfer zu sein und aufrichtig für deine Ideale und für deine Werte einzustehen. Vielleicht erleben wir gerade eine Zeit, in der wir aufgefordert sind, die Verantwortung für die Beziehung zu uns selbst und für die Entwicklung der Beziehungskultur unserer Gesellschaft zu übernehmen. Wir sind mit unserer Präsenz Vorbild für ein aufrichtiges Mensch und Mann sein, für die Liebe zu dir und der Liebe die du mit der Welt teilst in der wir leben.
Ich habe mir mein Leben selbst erschaffen, also übernehme ich auch die Verantwortung dafür wie es ist. Es ist meine Geschichte vom Träumer, der fliegen will…schöne heile Welt…und warum nicht, nichts ist unmöglich, was voll und ganz ersehnt wird, heißt es im Buch Kurs in Wunder…„ Sei du die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“… Diese Weisheit ist mir Vorbild. Dieses Vorbild möchte ich für die Menschen in meinem Umfeld sein. Vorbild für aufrichtigen, wertschätzenden und liebevollem Umgang – für ein gutes Leben.
Auch wenn mich meine Traurigkeit durch meine Zeit folgsam begleitet, über die verpassten Chancen, mich dem Leben wirklich hinzugeben, meine Erfahrungen und mein Wissen, nicht so auf die Erde und ins Leben zu bringen, wie ich mir das wünsche und schließlich erneut die Erkenntnis bleibt, dass alles in mir stattfindet, was ich im Außen vorfinde,…habe ich auch allen Grund mein Leben zu feiern und dankbar zu sein. Ich habe mir ein Umfeld erschaffen, in dem ich mich willkommen, zu Hause und richtig fühle. Ich bin mit herzlichen, wertschätzenden und aufrichtigen Menschen verbunden und sehe mich durchaus auch herausgefordert, meinen Widerständen zu begegnen. Meine Arbeit macht mir Freude und fordert mich gleichfalls heraus. Ich habe eine nahe und vertraute Verbindung zu meinem Sohn, zu meiner Familie und früheren Beziehungen. Ich leiste einen Beitrag für die Gemeinschaft in der ich lebe, der mir wichtig und bedeutsam ist, unsere Zukunft mitzugestalten. Ich blicke auf eine lebendige Zeit und wertvolle Erfahrungen zurück die mein Leben bereichern…, wenn das alles von meinem Herzen kommt, will ich darauf vertrauen, dass dieser Weg nicht immer ein leichter sein mag, aber dass es richtig ist, diesem Weg zu folgen und dass es zu meinem Wohl und zum Wohl aller sein soll.
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