Vielleicht kennst du das auch?
Viele Menschen haben Dinge oder Projekte die sie gerne irgendwann mal realisieren wollen.
Menschen jenseits der 50 haben sogar oft eine sogenannte Bucket- oder Löffelliste. Also eine Liste mit Dingen, die sie noch machen wollen, bevor sie den Löffel abgeben sprich aus dieser schönen Welt ex-karnieren werden. 🙂
Das können Reisen an bestimmte Orte der Welt sein oder vielleicht ein Tandemsprung, zu Fuß durch den Grand Canyon oder mit dem Fahrrad durch Asien zu fahren. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Möglicherweise kommen dir auch kleinere Vorhaben in den Sinn, wie z.B. dich endlich mal wieder mit bestimmten Menschen zu treffen oder dich professioneller in deinem Business aufzustellen und dafür ein bestimmtes kostspieliges Seminar zu buchen.
Das ist ja generell keine schlechte Sache. Immerhin haben diese Menschen Prioritäten festgelegt und sind sich darüber im Klaren was sie noch erledigen wollen. Dadurch wird es auch wahrscheinlicher, dass diese Vorhaben eines Tages realisiert werden.
Es gibt allerdings auch einen kleinen Haken, der bei der ganzen Sache übersehen wird.
Irgendwann heißt oft: Niemals!
Was meine ich damit?
Die Gefahr dabei ist, dass wir Dingen dann niemals tun, wenn wir sie auf die lange Bank schieben.
Sicher, es gibt immer für alles die richtige Zeit und manche Sachen müssen erstmal reifen. Aber Jeder kennt auch den Inneren Angsthasen der dir versucht einzureden, du seist noch nicht soweit und es müssten erst noch Fragen beantwortet werden und Dinge geklärt, werden bis du los marschieren kannst.
Es gibt dann tausend Gründe dein Vorhaben jetzt noch nicht anzugehen.
Falls das auch bei dir so ist, dann spüre tief in dich rein was dein Herz dir sagt und wenn du da ein eindeutiges JA! hörst, dann leg los. Wenn du damit klar bist, dann werden sich auch Wege finden dein Vorhaben zu realisieren.
Im Folgenden gebe ich dir zwei Beispiele aus meinem Leben.
Motorradtour mit meinem Sohn
Mein jüngerer Sohn Gil ist ein Motorrad-Freak. Er begeistert sich extrem dafür und ich unterstütze diese Leidenschaft, weil ich es immer gut finde, wenn Menschen sich für etwas begeistern können, wenn sie für etwas brennen.
Ich selbst hatte bis vor kurzem wenig mit Motorradfahren am Hut, habe mich aber von der Begeisterung meines Sohnes anstecken lassen und 2013 versucht den A2 Motorradführerschein zu machen. Das hat damals nicht funktioniert, allerdings habe ich die Option, da ich den Autoführerschein vor 1980 gemacht habe, Motorräder bis 125 ccm zu fahren.
Tatsächlich habe ich nie von dieser Option Gebrauch gemacht und somit war meine praktische Erfahrung was Motorradfahren angeht im Juni 2016 gleich Null.
Mir kam damals folgendes in den Sinn: Wenn ich schon den A2 und ein Motorrad hätte, dann könnte ich mit Gil zu seinem 17. Geburtstag im August eine schöne Motorradtour machen.
Ich spielte diese Idee dann eine Zeitlang durch und kam zu dem Entschluss, dass es ja nicht geht, weil ich nicht den A2 habe und ja auch gar kein Motorrad. Das waren gute und solide Gründe warum es gar nicht geht und ich dachte:
OK, irgendwann mache ich das mit ihm.
Als ich diese Entscheidung getroffen hatte, überkam mich ein total schlechtes Gefühl. Ich wollte mich mit diesem “Irgendwann” nicht zufrieden geben. Es fühlte sich nicht stimmig an und ich stellte mir dann die Frage:
Wie kann ich es jetzt realisieren?
OK. Was waren die Fakten auf denen ich aufbauen konnte?
Ich durfte zu diesem Zeitpunkt Motorräder bis 125 ccm fahren. Das passte wunderbar, weil Gil ja auch nur den A1-Führerschein hatte.
Die zweite Herausforderung war, dass ich ja kein Motorrad hatte im Gegensatz zu Gil der ja schon seine Honda CBR fuhr.
Ich fand dann in Frankfurt einen Motorradverleih bei dem ich für relativ kleines Geld eine wunderschöne KTM Duke leihen konnte. Ich mietete sie gleich für eine ganze Woche.
Zu Hause übte ich dann zwei Tag lang und ließ mir von einem guten motorraderfahrenen Freund viele Tipps geben.
Dann ging es mit Gil an seinem 17. Geburtstag durch den Hunsrück an die Mosel und wir bretterten dann Richtung Rhein diese herrlichen Schleifen entlang.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl diese Tour mit meinem Sohn zu machen und das Sahnehäubchen war, wenn entgegenkommende Motorradfahrer uns grüßten. 🙂
Mein eigenes Musikvideo
Einige von euch wissen es. In meinem Herzen bin ich ein Rockstar und ich spiele schon seit meiner frühsten Jugend Gitarre. 🙂
Seit 2012 singe ich auch dazu und habe seitdem viele Auftritte in privatem Rahmen, bei Geburtstagsfeiern etc, absolviert. Das ist etwas was mich begeistert und was ich neben meinem Business sehr gerne betreibe.
Schon länger hatte ich deshalb die Vision irgendwann mal einen Youtube-Kanal einzurichten und dort meine Musikvideos online zu stellen.
Eine tolle Idee, die ich klasse fand und für die ich mich begeistert habe.
Ich habe dann auch immer mal drüber nachgedacht und überlegt, wie ich das realisieren kann und welche Lieder ich da spielen könnte.
Meine Experimente mit meinem Handy waren allerdings nicht zufrieden stellend. Viel zu trashig und unprofessionell. Ich sah aus wie ein Zombie und der Sound ließ auch zu wünschen übrig. 🙂
Ok, dachte ich mir. So einfach wie ich es mir vorgestellt hatte war es nicht und so verschwand die Idee wieder in der Versenkung.
Aber irgendwie ließ es mir keine Ruhe und das Thema kam immer wieder mal hoch. Jedes Mal hatte ich Gründe es nicht zu tun.
“Ist ja nur Hobby, hab keine Zeit dafür, kostet Geld” waren so die gängigen Argumente das Projekt nicht anzugehen.
Aber wie das manchmal so schön ist, wenn etwas dran ist, auch wenn wir Gründe dagegen finden: Es passieren diese positiven “Zufälle”, diese Synchronizitäten. Ich entdeckte auf Facebook einen Studioinhaber mit dem ich schon in den 90zigern musikalisch zusammen gearbeitet hatte und stellte den Kontakt wieder her.
Ein Telefonat folgte und ich machte direkt einen Termin für die Aufnahme aus. Plötzlich hatte ich keine Gründe dagegen mehr und alles lief wie von selbst.
Das Ergebnis kannst du dir hier ansehen.
Ich bin total stolz auf mich, dass ich das gewagt und mich auch mit diesem Aspekt von mir gezeigt habe.
Mach dein Ding
Das waren zwei Beispiele aus meinem Leben, bei denen ich etwas nicht auf die lange Bank geschoben habe, sondern es JETZT angegangen bin.
Ich würde mich freuen, wenn ich dir damit einen Impuls geben konnte, dir deine Anliegen und Herzensprojekte anzuschauen, die du noch “irgendwann” mal in deinem Leben realisieren möchtest.
Das bedeutet allerdings nicht, dass du dich sofort in irgendwelche Sachen stürzen sollst die noch nicht reif und unausgegoren sind. Das würde dich auch nicht weiterbringen.
Schau dir die Angelegenheiten an, die dein Herz zum Singen bringen, die du schon lange realisieren wolltest und für die du immer Gründe gefunden has,t sie nicht zu tun.
Und wenn du ein klares JA in dir spürst, dann lass die Gründe dagegen Gründe sein und frage dich WIE kannst du es JETZT realisieren.
Viel Spaß bei deinen Projekten. 🙂
Wenn du das was ich hier geschrieben habe auch kennst, dann freue ich mich über deinen Erfahrungsbericht als Kommentar hier unter diesem Artikel.
Welche Projekte hast du schon realisiert, welche nicht weil du bisher immer “gute” Gründe dagegen hattest?
Hey Tom,
ich fand deine beiden Beispiele aus deinem Leben wirklich sehr inspirierend und schön zu lesen! Danke dafür!
Ich kann dir nur beipflichten, manchmal sollte man die Dinge einfach anpacken und verwirklichen, auch wenn es sich unvernünftig anfühlt! Der genau richtige Zeitpunkt kommt nämlich oft nie, und es lohnt sich nicht auf ihn zu warten.
Herzlichen Gruß,
Chris